Meldungen aus dem Jahr 2010

Die beiden neuen Kleingewässer füllen sich aufgrund der ergiebigen Niederschläge der letzten Tage schnell mit Wasser.
Die beiden neuen Kleingewässer füllen sich aufgrund der ergiebigen Niederschläge der letzten Tage schnell mit Wasser.

Zwei neue Kleingewässer am "Fledermauswald" und wiedervernäßte Waldsenken

23.11.2010

 

Gute Zusammenarbeit war das Erfolgsrezept für die Wiederherstellung von Wasserflächen  im Bönebütteler Gehege bei Neumünster. In der vergangenen Woche entstanden zwei Teiche auf den Flächen des Naturschutzbundes (NABU) Gruppe Neumünster und gleichzeitig wurden mehrere Erlenbrüche im Wald der Schleswig-Holsteinischen Landesforsten (SHLF) durch wenige Erdbewegungen wiedervernäßt und dauerhaft gesichert. Die so renaturierten nassen Waldsenken bieten zukünftig Lebensraum für vom Aussterben bedrohte Amphibienarten wie Kammmolch, Laubfrosch, Gras- und Moorfrosch. Darüber hinaus besteht die Hoffnung, dass der Schwarzstorch, der bereits auf den angrenzenden Grünlandflächen auf Nahrungssuche gesichtet wurde, sich dort dauerhaft ansiedelt.

Finanziert wurde die Maßnahme mit Fördermitteln des Landes Schleswig-Holstein im Rahmen des EU-Projektes „Natura 2000“ zur Erhaltung der Artenvielfalt.

 

Begonnen hatte die Umsetzung mit der Idee der NABU-Gruppe Neumünster, zwei Kleingewässer als Lebensraum für Amphibien und als „gedeckten Tisch“ für Fledermäuse auf Insektenjagd in unmittelbarer Nachbarschaft zum Bönebütteler Wald anzulegen. Die Voraussetzung für die Umsetzung dieser Idee bildete die Zustimmung des Landwirtes Hans-Jochen Lorenzen aus Neumünster zu einem Flächentausch mit dem NABU. Hierdurch gelangte die NABU-Gruppe in den Besitz der für die Teichanlage auserwählten Wiesenfläche am Rand des Bönebütteler Waldes.

Der Bönebütteler Wald ist ein von der EU anerkanntes FFH-Gebiet (Flora-Fauna-Habitat), für das ein abgestimmter Maßnahmenplan (sog. Managementplan) besteht. Dieser sieht auch die Wiederherstellung naturnaher Wasserstände innerhalb des Waldes vor. Dies führte zu der Möglichkeit, den durchlaufenden und den Wald entwässernden Graben im Rahmen der Anlage der Kleingewässer mit dem dabei anfallenden Aushub zu verschließen. Mit Zustimmung der Unteren Naturschutzbehörde (UNB) des Kreises Plön, des Wasser- und Bodenverbandes Schwale-Dosenbek, der SHLF und der angrenzenden Flächeneigentümer konnte die Wiederherstellung eines naturnahen Wasserhaushaltes im Wald erreicht werden. Mit einem verhältnismäßig geringen Aufwand wurde durch ein erfolgreiches Miteinander von Naturschutz, Forst- und Landwirtschaft viel erreicht.

 

Als Begleiteffekt entsteht hier zudem ein so genannter „Retentionsraum“: Ein Regenwasser-Rückhalteraum zur Minderung von Hochwasserspitzen in der Schwale. In den  vergangenen Wochen ist trotz der ungewöhnlich starken Niederschläge kein Tropfen Wasser aus diesem Bereich des Waldes in die Schwale abgeflossen.

Einige der Beteiligten, die zum Erfolg des Projektes beitrugen: (v. l. n. r.) Dr. Björn Rickert (NABU-Gruppe Neumünster e.V.), Udo Schiffer (LLUR), Hans-Jochen Lorenzen (Landwirt), Thomas Jacobi (SHLF) und Ute Mäurer (UNB Kreis Plön). Foto: Dreessen
Einige der Beteiligten, die zum Erfolg des Projektes beitrugen: (v. l. n. r.) Dr. Björn Rickert (NABU-Gruppe Neumünster e.V.), Udo Schiffer (LLUR), Hans-Jochen Lorenzen (Landwirt), Thomas Jacobi (SHLF) und Ute Mäurer (UNB Kreis Plön). Foto: Dreessen

Bildergalerie

(zum Vergrößern bitte auf die kleinen Bilder "klicken"!)

Tag der offenen Tür im Noctalis

3.11.2010

 

Am Sonntag, 21.11., lädt das Noctalis-Fledermauszentrum in Bad Segeberg von 13 bis 18 Uhr zu einem 'Tag der offenen Tür' ein. Der Eintritt ist kostenlos.

 

Die NABU-Gruppe Neumünster e. V. wird mit einem Info-Stand vertreten sein und u. a. das Projekt 'Fledermauswald' präsentieren. Schauen Sie doch mal vorbei!

 

Weitere Informationen gibt es hier.

 

Abbau eines alten Zaunes am Rand des 'Fledermauswaldes'.
Abbau eines alten Zaunes am Rand des 'Fledermauswaldes'.

Arbeitseinsatz in den beiden NABU-Wäldern

1.11.2010

 

Der diesjährige Herbst-Arbeitseinsatz fand zum ersten Mal in beiden NABU-Wäldern 'Fledermauswald' und 'Hölle' statt. Dabei bauten die vierzehn Teilnehmer einen alten Drahtzaun ab, pflanzten weitere Wildgehölze und hängten Fledermaus- und Vogelkästen auf.

Höhepunkt vor allem für die kleinen Helfer war eine Fledermaus, die beim Öffnen eines Kastens herausfiel und nach kurzer Betrachtung wieder vorsichtig zurück gesetzt wurde.

Kleine Bildergalerie (zum Vergrößern bitte auf die Bilder 'klicken'!):

Vogel des Jahres 2011: Der Gartenrotschwanz. Foto: Blickwinkel/McPhoto
Vogel des Jahres 2011: Der Gartenrotschwanz. Foto: Blickwinkel/McPhoto

Vogel des Jahres 2011

8.10.2010

 

Der Naturschutzbund Deutschland (NABU) hat heute den Gartenrotschwanz (Phoenicurus phoenicurus) zum „Vogel des Jahres 2011“ gekürt.

Der Gartenrotschwanz kommt insbesondere dort vor, wo Gruppen alter Bäume zu finden sind, also in Alleen, Gutsparks und in Knicks. Deren sinkende Qualität und der Verlust alter Einzelbäume mit ihren Bruthöhlen kann zu einer Bedrohung des Bestands in diesem Lebensraum werden. Mehr über die Situation des Gartenrotschwanzes speziell in Schleswig-Holstein erfahren Sie > hier!

Blüten heimischer Wildpflanzen sind eine unverzichtbare Nahrungsquelle z. B. für Hummeln.
Blüten heimischer Wildpflanzen sind eine unverzichtbare Nahrungsquelle z. B. für Hummeln.

Projekt "Blühende Säume" gestartet

6.10.2010

 

Die Artenvielfalt auf unseren Wiesen und Wegrändern geht zurück. Dies ist nicht nur in der freien Landschaft, sondern auch in Dörfern und Städten zu beobachten. Viele Insekten leiden darunter, dass ein ausreichendes, ganzjährig zur Verfügung stehendes Nahrungsangebot fehlt. Bunt blühende Wiesen und Säume beleben nicht nur das Landschaftsbild und sind schön anzusehen - sie sind ein Baustein zum Schutz der Biodiversität.

 

Auf Anregung der NABU-Gruppe Neumünster startet deshalb jetzt in Zusammenarbeit mit den Abteilungen 'Natur und Umwelt' und 'Tiefbau' der Stadt Neumünster ein Projekt zur Anlage blühender Säume in Neumünster. In diesen Tagen wird dazu an der Nordseite der Hauptstraße ein erster 'Teststreifen' von den Mitarbeitern des Technischen Betriebszentrums der Stadt Neumünster vorbereitet und eingesät.

 

Mehr zu diesem Projekt finden Sie hier!

Einer der Stars des Fledermausseminars: Ein 'Großer Abendsegler'
Einer der Stars des Fledermausseminars: Ein 'Großer Abendsegler'

Erfolgreiches Fledermausseminar

27.9.2010

 

An zwei Wochenenden haben sich Mitglieder der NABU-Gruppe Neumünster und interessierte Gäste in Zusammenarbeit mit dem Fledermaus-Zentrum Noctalis in Bad Segeberg im Rahmen eines Fledermausseminars in Sachen Fledermäuse fortgebildet. In dem von der BINGO!-Umweltlotterie finanziell geförderten Seminar gab es neben der notwendigen Theorie vor allem auch viel Praxis im Freiland. Mehr Informationen zum Seminar gibt es hier!

Gruppe von Bechstein-Fledermäusen in einem Fledermauskasten.
Gruppe von Bechstein-Fledermäusen in einem Fledermauskasten.

4. Wochenstube der Bechstein-Fledermaus in Schleswig-Holstein im NABU-Wald nachgewiesen

2.9.2010

 

Letztes Jahr wurde in beiden Wäldern der NABU-Gruppe Neumünster die EU-weit geschützte und in Schleswig-Holstein sehr seltene Bechstein-Fledermaus gefunden. Nach EU-Recht muß der Zustand der Vorkommen dieser Art überwacht werden (sog. 'monitoring'). In Schleswig-Holstein ist hierfür Matthias Göttsche zuständig. Vor allem wollte er die Frage klären, ob die Bechstein-Fledermäuse in den beiden Wäldern auch für Nachwuchs sorgen. Bisher waren in Schleswig-Holstein nur drei Wochenstuben mit Jungtieren bekannt - jetzt ergab seine Kastenkontrolle im Rahmen des Bechstein-Fledermaus-Monitorings: Im NABU-Wald "Hölle" befindet sich ebenfalls eine Wochenstube mit Jungtieren!

 

Wer mehr über Fledermäuse wissen möchte, kann sich noch bis zum 9.9. am gemeinsamen Fledermaus-Seminar der NABU-Gruppe Neumünster und des 'Noctalis-Welt der Fledermäuse Bad Segeberg' anmelden (siehe rechts). Noch sind einige wenige Plätze frei. Die Teilnahme ist kostenlos.

Goldener Irisring, dunkle Flecken im Schwanzsaum und eine lang ausgezogene Schwanzspitze sind typische Merkmale der Larven des Kammmolches. (Bild für vergrößerte Ansicht anklicken).
Goldener Irisring, dunkle Flecken im Schwanzsaum und eine lang ausgezogene Schwanzspitze sind typische Merkmale der Larven des Kammmolches. (Bild für vergrößerte Ansicht anklicken).

Neues aus der 'Hölle'

30.7.2010

 

Erfreuliches gibt es aus dem NABU-Wald 'Hölle' zu berichten: Im erst Ende 2007 angelegten Amphibiengewässer wurden die ersten Larven des Kammmolches nachgewiesen. Inzwischen haben die Larven ihre Entwicklung abgeschlossen und das Gewässer verlassen.

 

Positives gibt es auch von den im Herbst 2009 gepflanzten Flatterulmen aus eigener Nachzucht zu berichten: Bis auf zwei Exemplare sind alle Sämlinge angewachsen und weisen gute Zuwächse auf.

Unscheinbar und vom Aussterben bedroht - das Ackerlöwenmaul.
Unscheinbar und vom Aussterben bedroht - das Ackerlöwenmaul.

Unscheinbare Seltenheiten auf Brachäckern bei Tungendorf

25.7.2010

 

Die Arbeitsgemeinschaft Geobotanik für Schleswig-Holstein und Hamburg veranstaltete eine Führung über brach liegende Äcker im Stadtteil Tungendorf. Patrick Neumann konnte den Teilnehmern einige Raritäten aus der Pflanzenwelt präsentieren, die aufgrund der intensiven Landwirtschaft ansonsten in Schleswig-Holstein kaum noch überleben können. Lämmersalat, Acker-Hohlzahn und Ackerlöwenmaul gehören inzwischen zu den stark bedrohten Seltenheiten unserer Ackerflora. Ein genauerer Blick auf Flächen, die beim ersten Blick unattraktiv erscheinen, lohnt also - es kann sich dort so manche Kostbarkeit verbergen!

 

Mehr über die Veranstaltung finden Sie hier

 

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Achtung, NABU-Mitglieder: Vorsicht am Telefon!
Anrufer bieten Spiegel-Abos zu angeblichen Sonderkonditionen an
21.7.2010

 

Mitteilung des NABU-Bundesverbandes:


Der NABU als ältester und mitgliederstärkster deutscher Umweltverband und Der Spiegel als führendes deutsches Nachrichtenmagazin. Seriöser geht es eigentlich kaum. Doch Vorsicht ist geboten: In den letzten Tagen erreichen den NABU vermehrt Beschwerden über Werbe-Anrufe, bei denen NABU-Mitgliedern Spiegel-Abonnements angeboten werden. Sie sind doch beim NABU - da hätten wir für Sie ein besonders günstiges Angebot...

 

Tatsache ist: Eine Kooperation von NABU und "Der Spiegel" mit einem Spezial-Abo gibt es nicht. Die Anrufer rufen auch nicht im Auftrag des Nachrichtenmagazins an.
Selbstverständlich sind derartige Anrufe nicht von uns autorisiert, auch wenn der Eindruck erweckt wird, es gäbe eine Vereinbarung mit dem Spiegel über das Angebot von vergünstigten  Abonnements für NABU-Mitglieder, stellt das Vertriebsmarketing des Spiegel-Verlags klar. Wir sind sehr daran interessiert,  unlautere Werbemethoden zu unterbinden. Deshalb sind wir für Hinweise dankbar und werden mit Nachdruck versuchen, Firmen, die mit derartigen Geschäftspraktiken in unserem Namen Abonnenten werben, ausfindig zu machen.


Die Anrufe sind also zumindest unseriös, erfolgen möglicherweise sogar in betrügerischer Absicht. Welche Schäden für die  Angerufenen konkret auftreten können, lässt sich bisher nicht sagen. Wir raten aber jedem, der einen solchen Anruf erhält, keinesfalls auf das Angebot einzugehen, betont Birgit Fahrenholz, Leiterin NABU-Mitgliederservice und Verbandsbetreuung. Wer Fragen hat, kann uns jederzeit an service@nabu.de eine Mail senden. Wir  möchten zudem gerne erfahren, wo und in welchem Umfang die Anrufe erfolgen. Bisher gingen Meldungen über Anrufe vor allem aus Baden-Württemberg ein, vereinzelt auch aus Niedersachsen und Brandenburg.


Unklar ist, wie die Anrufer an die Adressen der NABU-Mitglieder kommen. Der NABU selbst gibt selbstverständlich keine Mitgliederdaten nach außen. Möglicherweise wurden die Namen und gegebenenfalls die Kontaktdaten im Internet aus den zahlreichen NABU-Homepages zusammengetragen.

Nach dem katastrophalen Storchenjahr 2009 sieht es 2010 wieder besser aus für die Störche in der Umgebung von Neumünster. Foto: D. Jansen
Nach dem katastrophalen Storchenjahr 2009 sieht es 2010 wieder besser aus für die Störche in der Umgebung von Neumünster. Foto: D. Jansen

Wieder mehr Nachwuchs bei Familie Adebar -

Nilgänse brüteten im Storchenhorst

13.7.2010 (korrigiert 28.7.2010)


Grund zur Freude beim Naturschutzbund: 29 Jungstörche können um Neumünster die Reise ins Winterquartier antreten. Nach dem letzten ausgesprochen schlechten „Storchenjahr“ mit nur fünf Jungtieren kommt es in diesem Jahr zu einem ausgleichenden Kindersegen, freut sich der Ehrenvorsitzende der NABU-Gruppe Neumünster e. V., Peter Hildebrandt.


In dem gleichbleibenden Beobachtungsgebiet um Neumünster wurden dieses Jahr 16 Horstpaare festgestellt. Zu den Anfang Mai gemeldeten 13 Paaren kamen noch drei Paar "Spätheimkehrer" hinzu. 11 Paare konnten erfolgreich Junge großziehen. Das storchenfreundliche Wetter bescherte ausreichend Nahrung. Es bleibt zu hoffen, dass das heiße Sommerwetter keine weiteren Opfer unter den Jungstörchen fordert.

 

Für eine vergrößerte Ansicht bitte auf die Grafik klicken!
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Nach Peter Hildebrandts Beobachtungen sitzen in Bimöhlen Vierlinge im Horst. Je drei junge Segelflieger verlassen in Groß Harrie, Langwedel, Gnutz, Meetzen, Hitzhusen und Großasperfeld ihre Kinderstube. In Sarlhusen, Fiefharrie und Groß Kummerfeld kann man mit Zwillingen aufwarten und immerhin ein junger Adebar wird in Weddelbrook groß. Ohne Nachwuchs blieben die Storchenpaare in Kleinharrie, Dätgen, Ellerdorf und Aukrug-Homfeld. In Krogaspe starben leider alle Jungvögel.


Im neu errichteten Nistmast in Aukrug-Bünzen besetzten Nilgänse den Horst und zogen ihren Nachwuchs groß. Alle an dem Horst interessierten Störche wurden leider abgewehrt, berichtet Peter Hildebrandt weiter.

 

Text: S. Hildebrandt

Neue Ausgabe von "Betrifft: Natur" jetzt online.

7.7.2010

 

Das 16-seitige Magazin „Betrifft: Natur“, Ausgabe 2/2010, des NABU Schleswig-Holstein mit Naturschutzberichten aus dem nördlichsten Bundesland ist heute online erschienen. Der NABU informiert in seinem Mitgliedermagazin über aktuelle Themen des Umwelt- und Naturschutzes im Land zwischen den Meeren.

 

Die Themen der Juli-Ausgabe:

 

  • Editorial: Landwirtschaft kontra Naturschutz
  • Ergebnisse der Stunde der Gartenvögel 2010
  • NABU lehnt CCS-Technologie ab
  • Möwen: Plage oder Lokalkolorit?
  • Ein Plädoyer für Schnecken
  • NABU-Projekt "Austernfischer"
  • Kleine Königslibelle wiederentdeckt

 

NABU-Mitglieder und Interessierte erhalten die Druckversion von „Betrifft: Natur“ kostenlos zugeschickt. Die online-Ausgabe gibt es hier !

Blühende Moosbeere -  Die einzige Pflanze, die den Raupen des Hochmoorperlmutterfalters schmeckt. Foto: Wikipedia
Blühende Moosbeere - Die einzige Pflanze, die den Raupen des Hochmoorperlmutterfalters schmeckt. Foto: Wikipedia

Beobachtungstip im Juni: Hochmoorperlmutterfalter im Dosenmoor

26.6.2010

 

Mit etwas Glück kann man jetzt eine typische Schmetterlingsart der Hochmoore im Dosenmoor beobachten: den Hochmoorperlmutterfalter. Bei gutem Wetter fliegt er z. B. im Bereich des Bohlenweges. Denn hier wächst in den ehemaligen Torfstichen auch die Moosbeere - und die ist die einzige Pflanzenart, von deren Blättern sich die wählerischen Raupen dieses Schmetterlings ernähren. Die erwachsenen Falter sind weniger wählerisch und saugen Nektar an unterschiedlichsten Blüten.

Die Moosbeere ist ein Heidekrautgewächs, das nur in Hoch- und Zwischenmooren wächst. Dort überzieht sie stellenweise die Torfmoospolster mit ihren rosa-farbenen Blüten. Das Überleben sowohl des Hochmoorperlmutterfalters als auch der Moosbeere ist von der Erhaltung unserer letzten Moorreste abhängig.

Hochmoorperlmutterfalter. Foto: Wikipedia/James Lindsey
Hochmoorperlmutterfalter. Foto: Wikipedia/James Lindsey
Arbeit in luftiger Höhe: Die Anbringung der Mauerseglerkästen in der Eduard-Schlichting-Straße.
Arbeit in luftiger Höhe: Die Anbringung der Mauerseglerkästen in der Eduard-Schlichting-Straße.

24 neue Quartiere für Neumünsters Mauersegler 
27.5.2010

 

In einer gemeinsamen Aktion der Baugenossenschaft Holstein eG, des Fachdienstes Natur und Umwelt der Stadt Neumünster und der NABU-Gruppe Neumünster wurden insgesamt 24 weitere Nisthilfen für den Mauersegler in luftiger Höhe angebracht. Dank der Zustimmung der Baugenossenschaft Holstein (BGH) zur Aufhängung der Nisthilfen an zwei Gebäuden in der Eduard-Schlichting-Straße erhöhte sich die Anzahl der Mauerseglerkästen im Stadtgebiet von Neumünster auf nunmehr 151.

 

Die NABU-Gruppe Neumünster e.V. führt seit dem Jahr 2004 mit Unterstützung des Fachdienstes Natur und Umwelt der Stadt Neumünster und des Technischen Betriebszentrums (TBZ) der Stadt Neumünster ein Artenschutzprojekt für den ehemaligen 'Vogel des Jahres' in Neumünster durch. Über den rasant fliegenden Stadtvogel und die Hintergründe des Projektes erfahren Sie hier mehr.

Erfolgreiche Kooperation für Neumünsters Mauersegler. Hinten von Links: Arne Borgwardt und Bernd Saggau vom TBZ. Vorne von Links: Anja Schubring (Fachdienst Natur und Umwelt), Frank Natusch (BGH) und Björn-Henning Rickert (NABU). Foto C. Werdecker/Courier
Erfolgreiche Kooperation für Neumünsters Mauersegler. Hinten von Links: Arne Borgwardt und Bernd Saggau vom TBZ. Vorne von Links: Anja Schubring (Fachdienst Natur und Umwelt), Frank Natusch (BGH) und Björn-Henning Rickert (NABU). Foto C. Werdecker/Courier
Jungstörche im Nest. Foto: Klose/NABU-Eutin
Jungstörche im Nest. Foto: Klose/NABU-Eutin

Zahl der Storchenpaare um Neumünster gleichbleibend

11.5.2010

 

Die Anzahl der besetzten Storchenhorste im Großraum Neumünster ist mit zwölf Brutpaaren wie schon in den letzten drei Jahren unverändert.

 

In Krogaspe ist das Storchenpaar leider verspätet erst Anfang Mai eingetroffen. Alle anderen Storchenpaare kehrten rechtzeitig an ihre Horste zurücke, stellte Peter Hildebrandt, Ehrenvorsitzender des NABU Neumünster, bei seiner aktuellen Bestandsaufnahme fest. In den Orten Kleinharrie, Großharrie, Fiefharrie, Ellerdorf, Langwedel, Dätgen, Krogaspe, Meezen, Bimöhlen, Hitzhusen, Großasperfeld und Groß Kummerfeld haben die Brutpaare ihre Horste bezogen. In Dätgen und Kleinharrie ist die Brutbereitschaft jedoch sehr fragwürdig. Ein Einzelstorch hält sich in Aukrug-Homfeld auf.

 

Für die jetzt schlüpfenden Jungvögel ist wärmeres Wetter und ein ausreichendes Nahrungsangebot wünschenswert.

 

Text: Sandra Hildebrandt.

Dieses Wochenende schlägt wieder die 'Stunde der Gartenvögel'!

7.5.2010

 

Welche Vögel leben in meinem Garten, Park, vor meinem Balkon? Einmal im Jahr veranstaltet der NABU bundesweit die 'Stunde der Gartenvögel'. Beobachten und zählen Sie eine Stunde lang die Vögel in ihrem Wohnumfeld und melden Sie Ihre Beobachtungen an den NABU. Preise gibt´s auch noch zu gewinnen. Alles Weitere finden Sie hier!

 

Zum Kennenlernen von Garten- und Stadtvögeln bietet bietet Peter Hildebrandt, Ehrenvorsitzender der NABU-Gruppe Neumünster e. V., am 7. 5. eine Vogelstimmenwanderung auf dem Südfriedhof (Plöner Straße) an. Zeit und Treffpunkt erfahren Sie hier!

Rege Beteiligung beim Arbeitseinsatz am Fledermauswald.
Rege Beteiligung beim Arbeitseinsatz am Fledermauswald.

Erfolgreicher Arbeitseinsatz am Fledermauswald

2.5.2010

 

Am Rand unseres 'Fledermauswaldes' und der angrenzenden Grünlandfläche mit den beiden im Herbst 2009 angelegten Amphibiengewässern wurde am 1. Mai - nicht umsonst der 'Tag der Arbeit' - fleissig gearbeitet. Es galt die Lebensbedingungen für Amphibien, Fledermäuse, Vögel und Insekten noch weiter zu verbessern:

Vor dem Waldrand entstand ein Gebüschstreifen aus heimischen Knickgehölzen, vor diesem wurde eine Samenmischung für einen blütenreichen Schmetterlings- und Wildbienensaum ausgesät. Hierfür wurde keine x-beliebige Blumenmischung mit diversen Exoten verwendet, sondern eine spezielle Saatmischung verwendet, bei der die Saat aus Norddeutschland und nur von hier heimischen Pflanzenarten stammt (sog. Regio-Saatgut). Die Insekten, denen sowohl der Heckenstreifen als auch der blühende Saum Nahrung bieten sollen, werden ihrerseits das Nahrungsangebot für Fledermäuse und Amphibien verbessern.

 

Zusätzlich wurden dann noch auf über 140 m Länge die Reste eines alten Stacheldrahtzaunes abgebaut. Die alten Eichenpfähle wurden am Waldrand zu zwei Haufen aufgeschichtet, die als Verstecke für Amphibien dienen sollen. Aufgrund des fleissigen Einsatzes der 17 Aktiven waren diese Arbeiten schon nach erstaunlich kurzer Zeit vollendet - gerade rechtzeitig vor dem später einsetzenden Regen.

 

Fotogalerie vom Arbeitseinsatz (zum Vergrößern bitte auf die Bilder klicken, alle Fotos von D. Jansen):

Neues Faltblatt

20.4.2010

 

Ein neues Faltblatt stellt ab jetzt die NABU-Gruppe Neumünster e.V. und ihre umfangreichen Tätigkeiten im Naturschutz in und um Neumünster vor.

 

Es wurde erstellt, um auch auf nicht-elektronischem Wege über die NABU-Gruppe Neumünster e.V. informieren zu können. Das Faltblatt soll auf diesem Weg vor allem der Gewinnung weiterer Mitglieder dienen und wird demnächst an verschiedenen Stellen im Stadtgebiet ausliegen.

 

Die elektronische Version der Vorlage können Sie hier betrachten und als PDF-Datei herunterladen:

Faltblatt NABU-Gruppe Neumünster e.V.
Image-Flyer-NABU-NMS.pdf
Adobe Acrobat Dokument 2.0 MB
Der Turmfalke - Vogel des Jahres 2007 - kann jetzt am Neumünsteraner Rathausturm einziehen.
Der Turmfalke - Vogel des Jahres 2007 - kann jetzt am Neumünsteraner Rathausturm einziehen.

Neues Heim für den Turmfalken an Neumünsters Rathaus.

1.4.2010

 

Auch ohne Blaulicht und Sirene sorgte in den Mittagsstunden des 1. Aprils das Erscheinen der Berufsfeuerwehr Neumünster auf dem Hof des Rathauses für großes Aufsehen. Doch es handelte sich weder um einen Notfall, noch um einen Aprilscherz: Um Unterstützung durch die Feuerwehr hatte der Fachdienst für Natur und Umwelt der Stadt Neumünster gebeten, der dankenswerter Weise die Koordination der Anbringung eines Turmfalkenkastens am Turm des Rathauses übernommen hatte. Das Artenschutzprojekt "Turmfalke" der NABU-Gruppe Neumünster e. V. erreicht damit an prominenter Stelle auch die neumünsteraner Innenstadt. Die Idee zur Anbringung eines Turmfalkenkastens am Rathaus hatte sich während eines Treffens von Oberbürgermeister Dr. Tauras und Vertretern des Vorstandes der NABU-Gruppe Neumünster e. V. Anfang März ergeben und wurde durch den Oberbürgermeister unterstützt.

 

In luftiger Höhe wurde von Herrn Berger, Tischler im Dienst der Stadt, der 21. Turmfalkennistkasten im Stadtgebiet angebracht. Der Kasten wurde eigens von Herrn Berger angefertigt, um den speziellen Bedingungen zu entsprechen, die zur Befestigung am Turm zu erfüllen waren. Dafür wurde der Kasten von ihm mit einer speziellen Aufhängvorrichtung versehen. Aus massivem Eichenholz in bester Handwerksarbeit gefertigt, wird der stabile Kasten lange Zeit seine Aufgabe erfüllen können.

 

Allen Beteiligten, die zum gelingen dieser Aktion beigetragen haben, sei an dieser Stelle nochmals herzlich gedankt!

 

Weitere Kästen für diese Vogelart hängen bereits z. B. an der Bordesholmer Klosterkirche, der Anscharkirche und Strommasten der Eon-Netz GmbH und wurden bereits erfolgreich von den Falken zur Aufzucht ihrer Jungen genutzt.

 

Fotogalerie zur Anbringung des Kastens

(für eine vergrößerte Ansicht bitte auf die Bilder klicken!)

Frühlingserwachen: Die ersten Erdkröten haben den Teich in der Hölle entdeckt. Foto: D. Jansen
Frühlingserwachen: Die ersten Erdkröten haben den Teich in der Hölle entdeckt. Foto: D. Jansen

Frühlingserwachen an den NABU-Teichen

31.3.2010

 

Nach den ersten milden und feuchten Nächten regt sich nach der langen Winterruhe wieder das Amphibienleben. Während sich an den beiden erst im letzten Herbst angelegten Kleingewässern am 'Fledermauswald' noch keine amphibischen Liebhaber eingefunden haben, leben an dem Teich in der 'Hölle' gerade mehrere Erdkrötenpaare ihre Frühlingsgefühle aus. Damit wird dieses Gewässer bereits im dritten Jahr seiner Existenz von drei Amphibienarten bewohnt: neben den Erdkröten auch von Teichmolch und Grasfrosch.

Nach der Schneeschmelze ist der Wasserspiegel der beiden neuen Kleingewässer - die dadurch gar nicht mehr so klein sind - am 'Fledermauswald' deutlich angestiegen.
Nach der Schneeschmelze ist der Wasserspiegel der beiden neuen Kleingewässer - die dadurch gar nicht mehr so klein sind - am 'Fledermauswald' deutlich angestiegen.
Neue gestaltete Mäanderschlinge an der Stör.
Neue gestaltete Mäanderschlinge an der Stör.

Ausflugstip: Renaturiertes Störtal bei Arpsdorf

21.3.2010

 

Seit dem letzten Herbst hat sich viel getan im Tal der Stör bei Arpsdorf: Auf den Flächen, die sich überwiegend im Besitz der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein befinden, bot sich den Winter über der Anblick einer Großbaustelle. Im Rahmen der Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie wurde der Lauf der Stör wieder renaturiert. Nun schlängelt sich das Flüsslein in neuen Mäanderschleifen durch die Niederung. Uferabbrüche und Sandbänke entstehen neu, natürliche Flussdynamik ist wieder möglich. 

 

Zurzeit bietet sich daher eine Frühlingswanderung entlang des Störtals westlich von Arpsdorf an: Auf dem südlichen Abschnitt des vorgeschlagenen Rundweges (siehe Karte unten) hat man jetzt, vor dem Laubaustrieb, noch einen schönen Blick in den Talraum mit dem neuen Flussverlauf. Die vorgeschlagene Route ist rund 7 km lang und kann durch einen Abstecher an die Bünzener Au erweitert werden (blauer "Stecker").

Für eine vergrößerte Ansicht auf die Bilder klicken!

 


Wanderung Störtal bei Arpsdorf auf einer größeren Karte anzeigen

Ehrungen und Ehrenamtsmesse

22.2.2010

 

Ein volles Programm hatte die NABU-Gruppe Neumünster e.V. am vergangenen Wochenende:

 

Auf der Jahresversammlung 2010 konnten zahlreiche Mitglieder für Ihre 20-, 30- und sogar 40-jährige Treue zum Verein geehrt werden. Für diese langjährige Unterstützung des Vereins wurde den Einzelmitgliedern und Ehepaaren mit einer Urkunde, einer Ehrennadel und einem Buch gedankt.

Ein Teil der Geehrten (von links): Elke Schmidt, Rainer Hahn, Antje Rank, Ingrid Hahn und Sighild Klamt sind seit 30 Jahren Mitglied bei der NABU-Gruppe Neumünster, Otto Widell seit 40 Jahren! Wir sagen nochmals "Danke!" Foto: Anja Hildebrandt
Ein Teil der Geehrten (von links): Elke Schmidt, Rainer Hahn, Antje Rank, Ingrid Hahn und Sighild Klamt sind seit 30 Jahren Mitglied bei der NABU-Gruppe Neumünster, Otto Widell seit 40 Jahren! Wir sagen nochmals "Danke!" Foto: Anja Hildebrandt

Wolfgang Schlusche, bisher als Beisitzer Mitglied des Vorstandes und Betreuer des Naturschutzgebietes "Westufer Einfelder See" scheidet auf eigenen Wunsch aus dem Vorstand aus, da er Schleswig-Holstein verläßt. Als Nachfolger wurde Wolfgang Jördens einstimmig zum neuen Beisitzer und Betreuer des Naturschutzgebietes gewählt.

Am darauf folgenden Tag präsentierte sich die NABU-Gruppe Neumünster mit einem Info-Stand auf der Ehrenamtsmesse in der Stadthalle.

Auf der sehr gut besuchten Messe kam auch am NABU-Stand keine Langweile auf: U. a. das Thema "Fledermäuse", aber auch die Vorstellung der weiteren Aktivitäten des Vereins im Naturschutz in und um Neumünster zogen viele Interessenten an.

Von links: Der 1. Vorsitzende Björn-Henning Rickert, Ehrenvorsitzender Peter Hildebrandt und Schriftführerin Sylvia Hildebrandt am Info-Stand auf der Ehrenamtsmesse. Foto: Doris Jansen.
Von links: Der 1. Vorsitzende Björn-Henning Rickert, Ehrenvorsitzender Peter Hildebrandt und Schriftführerin Sylvia Hildebrandt am Info-Stand auf der Ehrenamtsmesse. Foto: Doris Jansen.
Fledermäuse suchen Helfer!
Fledermäuse suchen Helfer!

Fledermaus-Pfleger gesucht!

16.2.2010

 

Britta Wesche, Betreuerin der Fledermaus-Ambulanz in Bad Segeberg, sucht in ganz Schleswig-Holstein Helfer, die zur kurzzeitigen Pflege einer geschwächten oder verletzten Fledermaus bereit sind.

 

Weitere Informationen und die Kontaktadresse von Frau Wesche finden Sie in der folgenden PDF-Datei:

Fledermaus-Pfleger gesucht
Hilfe für Fledermäuse.pdf
Adobe Acrobat Dokument 25.6 KB

Jubiläumsjahr 2010:

111 Jahre NABU

1.2.2010

 

Vor genau 111 Jahren, am 1.2.1899, gründete Lina Hähnle den "Bund für Vogelschutz" (BfV), aus dem der heutige NABU hervorging.

 

Eine der ersten internationalen Naturschutzkampagnen war 1910 eine Aktion gegen Federhüte und damit gegen das Töten von Paradiesvögeln und Silberreihern. Noch im Gründungsjahr hatte der Verein 3.500 Mitglieder gewonnen - heute sind es rund 420.000! Längst umfaßt der Wirkungsbereich mehr als "nur" den Vogelschutz: Im Jubiläumsjahr bilden vor allem Arten- und Klimaschutz den Schwerpunkt der NABU-Arbeit.

 

Mehr zur Geschichte des NABU.

NABU-Gruppe Neumünster e.V. präsentiert sich auf der Ehrenamtsmesse Neumünster

26.1.2010

 

Unter den rund 70 Gruppen und Vereinen, die sich am 21. Februar 2010 in der Stadthalle und im Museum "Tuch und Technik" präsentieren, wird auch die NABU-Gruppe Neumünster e.V. mit einem Stand vertreten sein. Schauen Sie doch auch mal vorbei! Der Einlass ist frei, die Veranstaltung findet von 11 bis 17 Uhr statt. Weitere Informationen des Veranstalters und eine Liste aller ausstellenden Vereine finden Sie hier.

Häufiger Gast am Futterhaus: Das Rotkelchen. Foto: Fotonatur/NABU.
Häufiger Gast am Futterhaus: Das Rotkelchen. Foto: Fotonatur/NABU.

Tipps zur Vogelfütterung

11.1.2010

 

Die winterliche Vogelfütterung macht vielen Menschen Spaß und bietet eine hervorragende Gelegenheit, viele verschiedene, sonst z. T. scheue Vogelarten aus der Nähe zu beobachten. So vermittelt die Winterfütterung Naturerleben und Artenkenntnis – vor allem auch für Kinder. Eine maßvolle und richtige Vogelfütterung ist angesichts der derzeitigen Witterung durchaus vertretbar. Hierbei gibt es aber einige Regeln zu beachten, damit sich die gut gemeinte Hilfe nicht nachteilig oder sogar tödlich auf die gefiederten Wintergäste auswirkt.

 

Die richtige Futterstelle:  Um die Übertragung und Ausbreitung von Krankheitserregern zu verhindern, sollten die Tiere nicht im Futter herumlaufen und es mit Kot verschmutzen können. Diese Gefahr besteht bei vielen der im Handel angebotenen Futterhäuser, da sie zu groß dimensioniert sind. Zudem müssen Futterhäuser so gebaut sein und angebracht werden, dass das Futter auch bei starkem Wind, Schnee und Regen nicht durchnässt werden kann. Nasses Futter verdirbt und schadet den Vögeln. Ideal sind daher Futtersilos oder -spender, da der Futtervorrat vor der Witterung geschützt ist und sich bei ihnen keine Nahrungsreste ansammeln können. Die Futterhäuschen sollten regelmäßig mit heißem Wasser gereinigt werden.

 

Das richtige Futter: Als Futter grundsätzlich ungeeignet sind alle gewürzten und gesalzenen Speisen (Speck, Salzkartoffeln). Auch Brot ist nicht zu empfehlen, da es im Magen der Vögel aufquillt und so lebensgefährlich werden kann. Durch falsches Futter können mehr Vögel sterben als durch die kalte Witterung! In ihrer Ernährungsweise teilen sich die Vögel in zwei Gruppen: die Weichfutterfresser und die Körnerfresser. Reine Weichfutterfresser sind z. B. Rotkehlchen, Heckenbraunelle, Zaunkönig, Amsel und Star. Sie fressen tierische Kost oder nur sehr feine Sämereien. Für sie sollten Haferflocken, Rosinen und Obst – z. B. Äpfel – oder im Handel erhältliches spezielles Fettfutter für Weichfutterfresser verfüttert werden. Zur zweiten Gruppe, den Körnerfressern, zählen beispielsweise alle Finken, Sperlinge und Ammern. Für sie sind Futtermischungen z. B. mit Sonnenblumen- oder Hanfkörnern geeignet. Aufgrund ihres kräftigen Schnabels knacken sie hartschalige Sämereien problemlos.

 

Es sollte nur bei einer geschlossenen Schneedecke gefüttert werden – dann aber regelmäßig. Eine Ganzjahresfütterung ist nicht sinnvoll! Ein vorheriges gewöhnen der Vögel an die Futterstellen ist nicht nötig. Die Tiere finden das ausgelegte Futter in aller Regel sehr schnell.

 

Ideal wäre es nach Ansicht des NABU, wenn der heimische Garten insgesamt vogelfreundlich gestaltet würde. Die Winterfütterung sollte vor allem als Ergänzung zu einer möglichst naturnahen Gestaltung des eigenen Umfelds – sprich: des Gartens oder Kleingartens – gesehen werden. Denn bei entsprechender Anlage und Pflege ist der Garten ganzjährig eine ideale Futterquelle nicht nur für Vögel. Insbesondere Beeren tragende heimische Sträucher und Bäume wie Weissdorn, Pfaffenhütchen, Schneeball oder Eberesche sollten in keinem Hausgarten fehlen, da sie für Drossel & Co. im Herbst und Winter ideale natürliche Nahrungsquellen darstellen.

 

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