Der "Fledermauswald"

Fünf Jahre nach dem Kauf eines Teils des Waldgebietes "Hölle" in der Schwaleniederung bei Bönebüttel im Jahre 1998 konnte die NABU-Gruppe Neumünster mit Unterstützung zahlreicher privater Spender und der Bingo!- Umweltlotterie einen Buchenaltbestand mit einer Fläche von 1 ha erwerben.

Der NABU-Fledermauswald: Ein 1 ha großer Buchenaltbestand.
Der NABU-Fledermauswald: Ein 1 ha großer Buchenaltbestand.

In dem überwiegend mit alten Buchen bestandenen Laubwald wurden durch Anbringung von rund 40 Fledermauskästen die seltenen Flattertiere unterstützt. Diese künstlichen Quartiere sollen den Tieren helfen, bis in den alternden Buchen durch Spechte und Fäulnis ausreichend natürliche Höhlen entstanden sind. Bei der Kontrolle der Kästen konnten bisher vier Fledermausarten angetroffen werden: Rauhhautfledermaus, Mückenfledermaus, Großer Abendsegler und die seltene Bechsteinfledermaus.

Abgestorbene Buche im "Fledermauswald". Das morsche Holz bietet einer Vielzahl von Insekten - und damit auch Spechten - Nahrung und Lebensraum.
Abgestorbene Buche im "Fledermauswald". Das morsche Holz bietet einer Vielzahl von Insekten - und damit auch Spechten - Nahrung und Lebensraum.

Der Laubwald ist Teil eines ausgedehnten Waldkomplexes und ist am südlichen Rande zu den Wiesen an der malerischen Schwaleniederung bei Bönebüttel gelegen. Die beiden Waldgebiete des NABU-Neumünster, die "Hölle" und der "Fledermauswald", liegen nur wenige Hundert Meter voneinander getrennt am Nord- und am Südrand der Schwale-Niederung. Der "Fledermauswald" ist Bestandteil des Natura2000-Gebietes "Bönebütteler Gehege" (Weitere Informationen hierzu: Erhaltungsziele, Gebietssteckbrief).

 

Wie die "Hölle", so erfolgt auch im "Fledermauswald" keine wirtschaftliche Nutzung mehr. Die Bäume werden so ein weitaus höheres Alter als im Wirtschaftwald erreichen. Die Altbäume und das sich entwickelnde Totholz werden neben Spechten und Fledermäusen auch seltenen Insekten und Pilzen einen Lebensraum bieten, der in Wirtschaftwäldern nicht mehr vorhanden ist.

 

Im Herbst 2009 neu angelgtes Kleingewässer am Rand des 'Fledermauswaldes'.
Im Herbst 2009 neu angelgtes Kleingewässer am Rand des 'Fledermauswaldes'.

Durch den zusätzlichen Ankauf eines kleinen, direkt an unseren „Fledermauswald“ grenzenden Wiesenstückes konnte das Projekt über den Waldrand hinaus ausgedehnt werden: Vier Kleingewässer bieten nicht nur Amphibien wie dem Kammmolch einen Lebensraum, sondern sorgen durch reichlich Insektennachwuchs für einen reich gedeckten Tisch für die am Waldrand jagenden Fledermäuse. Die Schaffung eines reichen Blütenangebotes auf der Wiese am Fledermauswald durch heimische Wildblumen soll die Speisekarte der Fledermäuse in Zukunft um weitere Insekten-Leckerbissen bereichern.

Zukunftsvision: Der Fledermauswald soll sich ungestört zu einem struckturreichen  Laubwald mit jungen und alten Bäumen entwickeln - wie hier in einem Teil des Segeberger Forstes.
Zukunftsvision: Der Fledermauswald soll sich ungestört zu einem struckturreichen Laubwald mit jungen und alten Bäumen entwickeln - wie hier in einem Teil des Segeberger Forstes.

Der NABU Neumünster möchte sich herzlich bei den privaten Spendern bedanken, ohne die der nötige Eigenanteil zum Kauf nicht hätte aufgebracht werden können!

Kurzübersicht: Info-Poster Fledermauswald
Dieses Poster wurde anlässlich des Tags der offenen Tür im Noctalis-Fledermauszentrum Bad Segeberg am 21.11.2010 zur Vorstellung des Projektes erstellt.
Poster_Fledermauswald_A4_101023.pdf
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Fotogalerie 'Fledermauswald':

 

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