Wiese am "Fledermauswald"
Wann haben Sie das letzte Mal in Schleswig-Holstein eine bunt blühende Wiese oder einen Wegrand mit vielen unterschiedlichen Wildblumen, Schmetterlingen, Hummeln und Wildbienen gesehen? Kennen Sie noch Acker-Witwenblume, Wiesen-Flockenblume oder Echtes Labkraut ?
Artenreiches Grünland existiert kaum noch in unserer intensiv landwirtschaftlich genutzten Landschaft. Durch die weitere Zunahme der Anbauflächen für "Bio"-Mais wird immer noch Grünland umgebrochen und in Ackerland umgewandelt. Das noch vorhandene Grünland wird meist intensiv bewirtschaftet, d. h. vier bis fünf mal im Jahr gemäht und entsprechend stark gedüngt. Dies überleben schließlich nur einige wenige Hochleistungs-Grassorten - blühende Wildblumen haben keine Chance.
Dagegen wollen wir zumindest im Kleinen etwas tun: Unmittelbar an den "Fledermauswald" angrenzend konnten wir rund 7.000 qm Grünland ankaufen. Nach der Anlage unserer vier Amphibiengewässer bemühen wir uns darum, auf dieser Fläche durch das Ausbringen von Saat und das Pflanzen vorgezogener Wildpflanzen eine artenreiche, bunt blühende Wiese zu schaffen. Die Voraussetzung hierfür ist eine extensive Nutzung: Die Flächen werden weder gedüngt noch gespritzt und zweimal im Jahr zur Ernte von Heu gemäht. Ohne die Heuernte würden die Wiesenblumen bald unter einem dichten Grasfilz ersticken. Die extensive Nutzung sicher ihr Überleben.
Bei der Einsaat und der Voranzucht der Wiesenblumen kommt nur Saatgut heimischer Wildpflanzen zum Einsatz, das wir in der Umgebung selber an sorgfältig ausgewählten Stellen gesammelt haben. So ist gewährleistet, dass nur Pflanzen heranwachsen, deren Erbgut an die hiesigen Bedingungen optimal angepaßt ist. Mehr Informationen zum Thema "Warum regionales Samenmaterial?" finden Sie z. B. hier.
Inzwischen blühen auf der kleinen Fläche wieder typische Wiesenblumen wie Margerite, Wiesen-Flockenblume, Großer Klappertopf, Wiesen-Knautie, Wilde Möhre und einige mehr.