Meldungen aus dem Jahr 2013
Arbeitseinsatz am "Fledermauswald"
2.11.2013
Eine kleine aber um so fleissigere Gruppe hat sich zum traditionellen Herbst-Arbeitseinsatz in den NABU-Wäldern bei Bönebüttel getroffen. Dieses Jahr waren weniger die Wälder selbst, sondern vielmehr unser Grünland und die Teiche am "Fledermauswald" das Ziel der Aktivitäten. So wurden am Rand des Waldes einige weitere Gehölze gepflanzt, um für unsere Laubfrösche in Zukunft sonnenexponierte Sitzwarten zu bieten. Im Bereich des Grünlands wurde ein vor vier Jahren mit einer Schmetterlings- und Wildbienen-Saatmischung heimischer Pflanzen eingesäter Streifen mit der Motorsense gemäht und das Mahdgut in sog. "BigBags" mit freundlicher Hilfe eines Traktors zur Kompostierung abtransportiert. Dadurch haben die Pflanzen im nächsten Frühjahr wieder Licht und Luft.
Galerie:
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Jetzt Nistkästen reinigen!
1.10.2013
Künstliche Nisthöhlen sollten am besten jetzt im Herbst gereinigt werden. Der Herbst bietet sich zur Säuberung der Nisthöhlen besonders an, schafft er doch nach abgelaufener Brutsaison die besten Voraussetzungen für den Bruterfolg im kommenden Jahr.
Ab Mitte Oktober, wenn auch der letzte Vogelnachwuchs garantiert die Nisthöhle verlassen hat und auch die Fledermäuse aus den Nisthilfen ins Winterquartier umziehen, ist eine Säuberung sinnvoll. Sind jedoch in einem Kasten noch lebende Hornissen anwesend, sollte die Reinigung der Nisthilfe auf einen späteren Zeitpunkt verschoben werden.
Da die Mehrzahl unserer Vögel für jede Brut ein neues Nest baut, werden mehrmals besetzte Nistkästen zwangsläufig immer enger und damit ohne Reinigung für das Folgejahr wertlos. Unter den Höhlenbrütern sind nur der Star und der Wendehals in der Lage, das alte Nest zumindest teilweise zu entfernen. Mit der Herbstreinigung werden gleichzeitig die im Nistmaterial lebenden Parasiten wie Federlinge und Vogelflöhe entfernt. Einige Vogelarten, insbesondere die Meisen und Sperlinge, suchen in der kalten Jahreszeit gerne die von Plagegeistern befreiten Nistkästen als Wetterschutz und Schlafplatz auf. Die als Schlafplatz angenommenen Höhlen werden dann bevorzugt auch im nächsten Frühjahr als Nistplatz weiter genutzt.
Text: Peter Hildebrandt
500 junge Laubfrösche für den Fledermauswald
25.8.2013
Die Aufzucht junger Laubfrösche für unser Wiederansiedlungsprojekt am Fledermauswald (vgl. Meldung vom 22.5.) verlief überaus erfolgreich. Vor allem dem Einsatz von Jens Poweleit ist es zu verdanken, dass dieses Jahr rund 500 junge Laubfrösche in ihr neues Zuhause an den insgesamt sieben Teichen der NABU-Gruppe Neumünster e. V. und der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein beziehen konnten. Da ein Teil der Männchen bereits nach der ersten Überwinterung geschlechtsreif wird, sollte der Chor der bereits im letzten Jahr ausgesetzten Frösche im nächsten Frühjahr schon vielstimmig rufen. Im nächsten Jahr wird die Aufzucht zum dritten und letzten Mal für dieses Gebiet durchgeführt werden.
Gute Nachricht: Wald am Krogredder gerettet.
17.8.2013
Der Bau-, Planungs- und Umweltausschuss hat auf seiner Sitzung am Donnerstagabend die Pläne für einen Edeka-Markt zwischen Segeberger Straße und Krogredder gestoppt. Für den Bau des Marktes hätte ein rund 1 ha großer Laubmischwald gerodet werden müssen. Die Bürgerinitiative Gadeland und mehrere Vereinigungen, darunter auch die NABU-Gruppe Neumünster e.V. (vgl. Meldung vom 7.4. [s.u.]) hatten sich für den Erhalt des Waldes eingesetzt. Ausschlaggebend für das ablehnende Votum der Bau-, Planungs- und Umweltausschusses war das Veto der Forstbehörde gegen die Rodung, da sie den Wald ebenfalls als schützenswert einstuft. Mehr Informationen unter: http://www.shz.de/nachrichten/lokales/holsteinischer-courier/artikeldetails/artikel/ausschuss-stoppt-supermarkt-in-gadeland.html
"Fledermäuse hautnah" - Kastenkontrolle mit erfreulichen Ergebnissen
13.8.2013
Die als Führung unter dem Motto "Fledermäuse hautnah" angekündigte Besatzkontrolle unserer Fledermauskästen bot den Teilnehmern gleich mehrere Höhepunkte. Insgesamt fünf
Fledermausarten sind in unseren beiden Waldgebieten zu Hause: Großer Abendsegler, Mückenfledermaus, Braunes Langohr, Rauhhautfledermaus und die seltene Bechsteinfledermaus. Die Bestimmung der
unterschiedlichen Fledermausarten wurde den Teilnehmern fachkundig vom Fledermausexperten Matthias Göttsche erklärt, der uns wieder bei der jährlichen Kastenkontrolle unterstützt hat. Besonders
erfreulich: Von der Bechsteinfledermaus konnten mehr als 60 Tiere gezählt werden. Dies entspricht den Ergebnissen der Vorjahre.
"Kleiner Wasserdrache" entdeckt NABU-Teiche am Fledermauswald
11.8.2013
Im Jahr 2009 wurden im Rahmen des Projektes "Gewässer für den Kleinen Wasserdrachen" mit finanzieller Unterstützung der Bingo!-Umweltlotterie von der NABU-Gruppe Neumünster e.V. zwei neue Amphibiengewässer am Fledermauswald angelegt. Nachdem die Gewässer sofort von Teichmolch, Grasfrosch und Erdkröte angenommen wurden, konnten wir jetzt zum ersten Mal auch Larven des Kammmolches nachweisen - damit ist sicher: auch der "Kleine Wasserdrache" hat sein neues Reich nun gefunden und angenommen. Mehr zu diesem und weiteren Amphibienprojekten finden Sie hier.
Nasskalte Witterung bedrohte Jungstörche
26.7.2013
Der Storchennachwuchs litt in diesem Jahr unter der anhaltenden nasskalten Witterung im Frühjahr. Von 22 Horstpaaren um Neumünster blieben allein neun ohne Nachwuchs.
Durch Dauerregen und Unterkühlung starben in Großasperfeld, Bimöhlen, Langwedel, Aukrug-Homfeld und auf dem Hof Redecker in Weddelbrook alle 15 Jungtiere. Je ein verändeter Jungstorch wurde zudem in Neumünster-Einfeld und Schmalstede aus dem Horst geworfen. Die Paare in Großharrie, Großharrierfeld, Dätgen und Krogaspe blieben gänzlich ohne Nachwuchs.
Dennoch ist Peter Hildebrandt nicht unzufrieden. Immerhin brüteten 13 Horstpaare um Neumünster erfolgreich und zogen 28 junge Langschnäbel groß. Damit dürften wir in Mittelholstein noch über dem Landesdurchschnitt liegen. Ohne die Verluste wäre das sehr gute Brutergebnis mit 43 flüggen Jungvögeln im vergangenen Jahr noch übertroffen worden.
Über Drillige freut man sich in Weddelbrook, Hitzhusen, Heidmühlen und Großenaspe. Je zwei junge Adebare werden aus Neumünster-Einfeld, Bönebüttel, Fiefharrie, Schmalstede, Bargstedt, Brammer und Gnutz die Reise ins Winterquartier antreten. In Meezen und Ellerdorf wird nur je ein Langschnabel flügge.
Hildebrandt, der seit 1975 in dem gleichbleibenden Beobachtungsgebiet um Neumünster die Ankunft der Segelflieger und die Brutergebnisse festhält, kann außerdem berichten, dass ein im Jahre 2010 in Großharrie geborener Jungstorch in diesem Jahr in Schmalstede erfolgreich eine Familie gründete.
Wegen des morschen Horstbaumes in Großkummerfeld wird mit Hilfe der Netz-AG und den Stadtwerken Neumünster noch in diesem Herbst ein Betonmast besorgt. Er soll dann in Zusammenarbeit mit der Gemeinde und weiteren Helfern aufgestellt und mit einer Nisthilfe versehen werden.
Orchideenwiesenmahd im Eidertal
21.7.2013
In einer gemeinsamen Aktion des Vereins Naturpark Westensee-Obere Eider und der NABU-Gruppe Neumünster konnte dieses Jahr die 2012 begonnene Pflege einer kleinen Orchideenwiese im Eidertal bei
Bordesholm fortgesetzt werden. Nachdem die Fläche mit Freischneidern gemäht wurde, griffen bei bestem Wetter viele fleissige Hände zu Harken und Forken, um das Gras schließlich auf Folien von der
Fläche zu ziehen. Durch die Mahd und anschliessende Räumung der Fläche erhalten die Orchideen wieder Licht und werden nicht durch das hohe Gras erstickt. Eine regelmäßige Wiederholung der Aktion
in den folgenden Jahren ist vorgesehen.
Ein paar Impressionen vom Pflegeeinsatz (zum Vergrößern bitte auf die Bilder klicken - Alle Fotos: Aiko Huckauf):
Medientip zum Laubfrosch
31.5.2013
Der WDR sendete am 28.5. eine 45-minütige Dokumentation zum Projekt "Ein König sucht sein Reich", dem langjährigen Laubfrosch-Projekt der NABU-Naturschutzstation Münsterland in Nordrhein-Westfahlen. Im Internet ist diese sehenswerte Dokumentation mit tollen Aufnahmen unter dem Titel "Mission Froschkönig" noch ein paar Tage unter folgendem Link abrufbar:
http://www.wdr.de/tv/abenteuererde/sendungsbeitraege/2013/0528/froschkoenig.jsp
Fortsetzung unseres Laubfroschprojektes
22.5.2013
Im Jahr 2012 haben wir mit einem Wiederansiedlungsprojekt für den Laubfrosch begonnen. Ehemals auch im Osten von Neumünster weit verbreitet, ist die Art hier heute verschwunden. Auf Flächen der NABU-Gruppe Neumünster e. V. und der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein sind bei Bönebüttel in den letzten Jahren wieder neue Kleingewässer angelegt worden, die als Laichgewässer für den Laubfrosch bestens beeignet sind. Auch das Umfeld der Gewässer bietet dieser anspruchsvollen Art optimale Sommerlebensräume. Dadurch wurden Überlegungen zu einem Wiederansiedlungsprojekt angeregt, dass als langfristiges Ziel die Vorkommen im Bordesholmer Raum wieder an diejenigen im Segeberger Raum anschliessen soll. Isolierte Vorkommen sind meist nicht auf Dauer überlebensfähig, sondern müssen im Kontakt und Austausch mit weiteren Populationen stehen.
Da Laubfrösche zu den streng geschützten Arten gehören, ist für die Entnahme von Laich und die Aussetzung an anderer Stelle eine artenschutzrechtliche Ausnahmegenehmigung erforderlich. Nach Absprache mit dem Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume (LLUR) und der Erteilung der entsprechenden Genehmigung durch diese Behörde wurde erstmals im Jahr 2012 Laich der am nächsten benachbarten Population entnommen und die Jungtiere unter kontrollierten Bedingungen in Wasserbecken erfolgreich aufgezogen. Die Aufzucht in Becken bietet den großen Vorteil, dass wegen des Fehlens von Feinden fast 100 % der Kaulquappen ihre Metamorphose zum Jungfrosch erfolgreich abschließen können. Im Freiland muss davon ausgegangen werden, dass dies nur rund 5 % der Kaulquappen gelingt, die anderen werden vorher z. B. von Fischen, Libellen- oder Gelbrandkäerlarven verspeist.
Wie auf dem unten stehenden Foto zu sehen ist, läuft die Suche nach Laichballen derzeit auf
Hochtouren...
Nachtrag: Storchbestand - jetzt sogar 22 Brutpaare!
19.5.2013
Auf die Veröffentlichung unserer Daten zum diesjährigen Brutbestand des Weissstorches im Umfeld von Neumünster in der Tagespresse und im Internet (s. u.) erhielten wir noch weitere Meldungen über Brutpaare in Heidmühlen, Schmalstede, Bargstedt und Großharrierfeld. Damit erhöht sich die Zahl der Brutpaare im Beobachtungsraum für diese Jahr auf insgesamt 22!
Einen ähnlich hohen Bestand gab es zuletzt im Zeitraum 1975 bis 1979 mit 21 bis 26 Paaren, seitdem ging die Zahl auf ein Minimum von 9 Paaren im Jahr 1992 zurück. In den letzten zehn Jahren schwankte die Zahl der brütenden Storchenpaare zwischen 12 und 17.
2013 könnte also ein hervorragendes Storchenjahr werden.
18 Storchenpaare sind jetzt brutbereit
Brutkondition jedoch vermutlich durch langen Winter beeinträchtigt
29.4. & 9.5.2013
Um Neumünster bezogen bisher 18 Weißstorchpaare ihren Brutplatz. Dies ist ein Paar mehr als im Vorjahr. Trotz lang anhaltender Kälte und Schneelage waren die meisten Adebare jedoch rechtzeitig aus dem Winterquartier eingetroffen. Die Langschnäbel fanden jedoch witterungsbedingt zunächst wenig Freßbares, da sich ihre Nahrungstiere, wie Frösche, Mäuse, Schlagen und Regenwürmer bei der lange noch winterlichen Witterung rar machten. Die Brutkondition der ohnehin von der langen Rückreise geschwächten Segelflieger könnte dadurch beeinträchtigt werden.
In Neumünster-Einfeld und in Großenaspe fand sich erstmalig ein Storchenpaar ein. Der langjährig besetzte Horst in Großkummerfeld bleibt in diesem Jahr leider verwaist. Fraglich erscheint dieses Jahr der Bruterfolg in Großharrie, da sich hier seit Wochen ein aggressives Storchenpaar hartnäckige Horstkämpfe mit dem alt eingesessenen Storchenpaar liefert. Dagegen verhalten sich die beiden Storchenpaare in Weddelbrook sehr friedlich. Nach Aukrug-Bünzen hat nunmehr auch in Sarlhusen ein Paar Nilgänse die angebotene Storchennisthilfe besetzt und damit zweckentfremdet.
In den Orten Neumünster-Einfeld, Bönebüttel, Großharrie, Fiefharrie, Dätgen, Langwedel, Krogaspe, Ellerdorf, Gnutz, Brammer, Meezen, Aukrug-Homfeld, Bimöhlen, Hitzhusen Großenaspe und Großasper Feld hat je ein Brutpaar seinen Horst bezogen. Gleich zwei Paar der Großvögel brüten in Weddelbrook. Wegen der eingeschränkten Brutkondition ist nun besonders auf günstige Witterung zu hoffen, damit möglichst keine wetterbedingten Verluste bei den Jungvögeln auftreten und ausreichend Nahrung für sie vorhanden ist.
Ergänzung vom 9.5.2013: Mit der Besetzung des Horstes in Heidmühlen hat sich die Zahl der Horstpaare auf 19 erhöht!
Text: Peter Hildebrandt
Endlich Frosch-Frühling!
25.4.2013
Erst drei bis vier Wochen später als in "normalen" Frühjahren haben die Frösche, Kröten und Molche dieses Jahr mit der Fortpflanzung beginnen können. Nach der Verzögerung durch den langen Winter erfolgte das Laichgeschehen dieses Jahr dann besonders schnell innerhalb nur weniger Tage und ist bei Gras- und Moorfrosch sowie den Erdkröten bis auf ganz wenige "Spätstarter" bereits abgeschlossen.
Erstmals konnte nun auch Grasfroschlaich in unseren Kleingewässern am Fledermauswald gefunden werden. - Damit haben nun mit Grasfrosch, Erdkröte und Teichmolch bereits drei Amphibienarten diese erst vor vier bzw. drei Jahren angelegten Gewässer für sich entdeckt.Gespannt warten wir weiterhin auf den ersten Kammmolch ...
Nachtrag zum Thema Gärtnern ohne Torf
22.4.2013
Als Nachtrag zum hier am 4.3.2013 veröffentlichten Aufruf zum Gärtnern ohne Torf möchten wir auf folgende Veröffentlichung im Holsteinischen Courier hinweisen:
"SWN-Wertstoffzentrum gibt gratis Kompost ab"
Dies ist ein vorbildliches Vorgehen, um den Gartenbesitzern den Verzicht auf Torf "schmackhaft" zu machen!
Weiter ist inzwischen auch die bundesweite NABU-Aktion "Wir Gärtnern ohne Torf" angelaufen.
Stunde der Gartenvögel 2013
21.4.2013
Die bundesweite NABU-Aktion "Stunde der Gartenvögel" findet dieses Jahr vom 9. bis 12. Mai statt.
Suchen Sie sich einen Platz, von dem aus Sie gut beobachten können.
Notieren Sie von jeder Vogelart die höchste Zahl, die Sie im Laufe einer
Stunde gleichzeitig beobachten konnten.
Im Mittelpunkt der Aktion stehen die uns vertrauten und oft weit
verbreiteten Vogelarten. Wo kommen Sie vor, wo sind sie häufig und
wo selten geworden? Je genauer wir über solche Fragen Bescheid
wissen, desto besser kann sich der NABU für den Schutz der Vögel
stark machen - und Sie können interessante Preise gewinnen.
Weitere Informationen finden Sie hier und im aktuellen Faltblatt:
NABU-Gruppe Neumünster setzt sich für den Erhalt des Waldes am Krogredder ein.
2. & 7.4.2013
Wie der lokalen Presse zu entnehmen war, gibt es Pläne eines privaten Investors zum Bau eines ‚Nahversorgungszentrums Segeberger Straße / Krogredder‘. Hierfür sollen inmitten eines Wohngebietes rund 10.000 m2 60 bis 80 jähriger gesunder Laubwald mit einem hohen Anteil an alten Linden gerodet werden. Auf den Treffen der neu gegründeten Bürgerinitiative (zuletzt am 26.3.2013) wurden von den betroffenen Anwohnern zahlreiche Bedenken gegen die Planung wie z. B. ein drohender Verkehrskollaps auf der Segeberger Straße, dadurch bedingte Gefährdungen der Schulkinder, der Verlust an Wohnqualität durch den Zulieferverkehr und den Lärm der Kühlaggregate angeführt. Darüber hinaus wurde wiederholt geäußert, dass der Wald selbst als ein Stück intakter Natur direkt vor der Haustür hoch geschätzt sowie als tragende Säule der Lebensqualität und als das Ortsbild prägende, identitätsstiftende Struktur für diesen Teil Gadelands angesehen wird.
Die NABU-Gruppe Neumünster e. V. teilt diese Einschätzung und unterstützt die Bürgerinitiative gegen die Errichtung des Nahversorgungszentrums Segeberger Straße / Krogredder. Zum Wert des Waldes seien hier noch weitere, meist ‚unbemerkt‘ bleibende, kostenlose Dienstleistungen dieses Waldbestandes für die Anwohner ergänzt: Beispielsweise der lokale Kühlungseffekt durch das von den Bäumen im Sommer verdunstete Wasser und das Ausfiltern von Feinstaub durch die Blätter. Nicht unerwähnt bleiben sollte auch, dass auch Wälder das klimawirksame Gas Kohlendioxid aus der Atmosphäre entziehen und vor allem in der Humusschicht des Waldbodens langfristig speichern. Diese positiven Wirkungen des Waldes gehen bei einer Rodung ebenso verloren wie der Lebensraum zahlreicher Tierarten. Die Konsequenz einer Abholzung des Waldes wäre der vollständige Verlust eines zwar kleinen, aber funktionierenden kompletten Ökosystems mit allen seinen beschriebenen positiven Effekten für Natur und Mensch. Hieran ändert auch die dann laut Gesetz notwendige Ausgleichsmaßnahme nichts: Als Kompensation wäre die Neuaufforstung einer Ackerfläche außerhalb des Stadtgebietes vorgesehen. Abgesehen davon, dass erst Jahrzehnte vergehen müssen, bis diese Neuaufforstung die gleichen ökologischen Funktionen wie der alte Waldbestand übernehmen könnte, so ist dies aufgrund der Entfernung zum Ort des Eingriffes auch kein Ausgleich für den Verlust an Wohnqualität für die betroffenen Bürger des Krogredders und der Segeberger Straße.
An dieser Stelle muss nochmals betont werden, dass es hier keinesfalls um die Verhinderung eines Nahversorgungszentrums für den Stadtteil Gadeland geht: Die unzweifelhaft notwendige Weiterentwicklung des Stadtteils Gadeland darf nur nicht durch die rücksichtslose Vernichtung im wahrsten Sinne des Wortes über Jahrzehnte ‚gewachsener‘, das Ortsbild prägender Strukturen erfolgen, sondern sollte mit der nötigen Sensibilität gegenüber den Belangen der Natur und der direkt betroffenen Anwohner erfolgen. Wie der Naturschutzbeauftragte der Stadt Neumünster, Herr Dieter Reese, auf der öffentlichen Versammlung der Bürgerinitiative betonte, fordert das Landeswaldgesetz Schleswig-Holsteins ausdrücklich, dass Wald nur in Anspruch genommen werden darf, wenn der Planungszweck nicht auf anderen Flächen verwirklicht werden kann. Das dies beim derzeitigen Stand der Planungen bereits abschließend geprüft wurde muss bezweifelt werden.
Es bleibt zu hoffen, dass sowohl die Untere Naturschutzbehörde der Stadt Neumünster als auch die staatliche Forstbehörde das notwendige Einverständnis zur Abholzung des Waldes versagen und dass letztlich im lfd. Bauleitverfahren die städtischen Gremien das öffentliche Interesse an der Erhaltung des Waldes entsprechend bewerten und einen Bebauungsplan zur Errichtung eines Nahversorgungszentrums an besagter Stelle ablehnen.
Hier geht es zum Bericht im Holsteinischen Courier vom 6. April.
Gärtnern ohne Torf!
4.3.2013
Die Märzsonne läutet endlich das Ende des Winters ein und die Gartensaison beginnt …
… und alle Jahre wieder werden große Mengen an Torf auf den Gartenbeeten ausgebracht – mit dem Ziel der Bodenverbesserung. Es hat sich offenbar immer noch nicht bei allen Hobby-Gärtnern herumgesprochen, dass dieses Ziel mit vielen anderen Stoffen besser zu erreichen ist als mit Torf. Torf zersetzt sich im Boden schnell ohne ihn nachhaltig mit Humus zu versorgen. Die Wasserhaltefähigkeit geht verloren, sobald der Torf einmal ausgetrocknet ist. Zudem handelt es sich bei Torf – genau wie bei Kohle oder Erdöl – um Kohlenstoffverbindungen, die vor langer Zeit der Atmosphäre entzogen und festgelegt wurden. Wie die Verbrennung fossiler Energieträger trägt die Verwendung von Torf im Garten zur Freisetzung von klimaschädlichem Kohlendioxid bei. Sowohl im eigenen Garten bei der Zersetzung des dort ausgebrachten Torfes als auch in den Mooren, die zum Abbau des Torfes großflächig trocken gelegt wurden. Torf im heimischen Blumenbeet fördert damit direkt die Zerstörung über Jahrtausende gewachsener Ökosysteme mit ihrer speziell angepassten Tier- und Pflanzenwelt und trägt zum Klimawandel bei.
Was ist die Alternative? Für eine nachhaltige Bodenverbesserung bietet sich vor allem die Verwendung von reifem Kompost an. Hierbei handelt es sich tatsächlich um einen hervorragenden Stoff zur Bodenverbesserung. Dieser kann im heimischen Garten aus den bei der Gartenpflege anfallenden Abfällen selbst erzeugt werden – oder bei kommerziellen Kompostbetrieben wie z. B. bei der O.M.A.-Kompostieranlage in Neumünster-Einfeld auch in größeren Mengen bezogen werden.
Weitere Informationen zum Thema „Torffrei gärtnern“ finden Sie auf dem NABU-Faltblatt „Bunte Gärten ohne Torf“ und in dem Artikel „Torf gehört ins Moor“.
Jahresversammlung 2013
24.2.2013
Am 23. Februar fand die gut besuchte Jahresversammlung der NABU-Gruppe Neumünster statt. Neben dem Tätigkeitsbericht des Vorstandes, standen dieses Jahr zahlreiche Ehrungen für langjährige Mitglieder und Wahlen im Vorstand an.
Es konnten sechs Treuenadeln und Buchpräsente für 20-jährige Mitgliedschaft und 15 Ehrungen für 30-jährige Mitgliedschaft vorgenommen werden. Für besonders lange Treue zum Verein wurden der Ehrenvorsitzende der NABU-Gruppe Neumünster Peter Hildebrandt (50-jährige Mitgliedschaft) und Emil Beierbach (60-jährige Mitgliedschaft) geehrt.
Bei den nachfolgenden Vorstandswahlen wurde der 1. Vorsitzende Dr. Björn-Henning Rickert für weitere vier Jahre wiedergewählt. Als Beisitzer bestätigt wurde Werner Hass. Neu als Beisitzer in den Vorstand gewählt wurde der Diplom-Biologe und Fledermausexperte Florian Gloza-Rausch.
Die Textfassung des Jahresberichtes für das Jahr 2012 bieten wir Ihnen hier als PDF-Datei zum Herunterladen an:
Für einen winterlichen Ausflug in das Naturschutzgebiet Dosenmoor gibt NABU-Mitglied Jens Poweleit, langjähriger ornithologischer Betreuer des Moores, folgende Beobachtungstips:
"Wer jetzt durch das Dosenmoor wandert wird bei flüchtiger Betrachtung eine Landschaft vorfinden, welche durch die winterlichen
Gegebenheiten einen stillen und leblosen Eindruck erwecken.
Doch mit etwas Gedult und Glück kann man auch in dieser Jahreszeit im Dosenmoor von den freigegebenen Wanderwegen aus eine vielfältige Vogelwelt antreffen. Hervorzuheben ist sicherlich der Raubwürger, welcher zurzeit als Wintergast mit mindestens zwei Exemplaren das Moor belebt. Im Übergangsbereich zwischen dem Hochmoorkörper und den extensiv beweideten Flächen hält er sich besonders gerne auf und ist hier vom Wanderweg aus zu sehen. Meist sitzt der etwa amselgroße und ähnlich einer Elster gefärbte Vogel auf der Spitze einer Birke, der Schwanz ist dabei in typischer Weise etwas abgewinkelt. Von seiner Warte aus jagt er Mäuse und kleine Vögel. Ist er hierbei besonders erfolgreich, so wird der Überschuss für Notzeiten an Dornen aufgespießt oder in Astgabeln geklemmt.
Besonders ergiebig für Vogelbeobachtungen ist jetzt auch der Weg entlang der Dosenbek am Ostrand des Moores. Hier finden sich unterschiedliche Vogelgemeinschaften zusammen, bestehend aus verschiedenen Meisenarten und Drosseln, Goldammern, Birken-und Erlenzeisig.
An der Dosenbek jagt hin und wieder ein Eisvogel. Regelmäßig sieht man Kolkraben und verschiedene Greifvögel sowie auch hier überwinternde Kraniche. Im ausgehenden Winter gesellen sich noch die Kornweihen und mit viel Glück auch eine Sumpfohreule hinzu."
Also: Fernglas nicht vergessen und viel Glück bei den winterlichen Naturbeobachtungen im Dosenmoor!
Die Kohlmeise ist „Wintervogel 2013“ - aber im Norden hat der Feldspatz den Schnabel vorn
31.1.2013
Die Kohlmeise ist Deutschlands häufigster „Wintervogel 2013“ ergab die diesjährige NABU-Aktion „Stunde der Wintervögel“ vom ersten Januarwochenende. In diesem Jahr zählten so viele Menschen wie
noch die Vögel in ihrem Garten. Mit einer bundesweiten Rekordbeteiligung von 92.000 Teilnehmern ist die Zählung die größte wissenschaftliche Mitmachaktion.
In Schleswig-Holstein nahmen rund 3.900 Vogelfreunde teil und meldeten mehr als 115.000 Individuen. Im nördlichsten Bundesland hat der Spatz den Schnabel ganz weit vorn. Haus- und Feldsperling
erreichten jeweils Platz 1 und 3 und belegen damit weitgehend stabile Bestände. Der bundesweite Sieger, die Kohlmeise, belegt im Norden nur den zweiten Rang. Gefolgt wird die Spitzengruppe in
Schleswig-Holstein von Amsel, Blaumeise, Grün- und Buchfink sowie Rotkehlchen. Alle Arten der vorderen Plätze verzeichnen bei der Zahl der Beobachtungen einen positive Trend, lediglich die
Häufigkeit des Grünfinken stagniert.
Die „public science“- Aktion des NABU widerlegt die allgemeinen Vorurteile gegenüber Rabenvögeln, denen nachgesagt wird, einen gravierend negativen Einfluss auf die Singvögelbestände auszuüben:
Es gibt also keinen Grund, die Arten weiterhin zu bejagen.
Besonders deutlich legten Gimpel und Eichelhäher zu. Diese Arten erhalten im Winter Besuch von Verwandten aus Nord- und Osteuropa. Es kann sich daher um andere Individuen handeln, die sonst im
Sommerhalbjahr anzutreffen sind. Masseneinflüge, wie beispielsweise für den Seidenschwanz prophezeit, konnten jedoch im Norden nicht belegt werden.
Im Stadtgebiet von Neumünster belegt der Feldsperling den ersten Platz, gefolgt von der Amsel und erst auf den 3. Platz kommt die bundesweit führende Kohlmeise. Das Gesamtergebnis für das Stadtgebiet Neumünster können Sie hier abrufen (unten auf der Seite).
Stunde der Wintervögel - Daten hier online melden!
3.1.2013
Vom 4. bis 6. Januar 2013 findet deutschlandweit die „Stunde der Wintervögel“ statt. Der NABU Schleswig-Holstein ruft alle Naturfreunde auf, eine Stunde lang die Vögel am Futterhäuschen, im Garten, auf dem Balkon oder im Park zu zählen und zu melden. Im Mittelpunkt stehen dabei jene Vogelarten, die im Winter bei uns ausharren oder Deutschland als Wintergäste aus dem Norden besuchen.
Die Stunde der Wintervögel gibt Aufschluss über die Bestandsentwicklung unserer Gartenvögel im Winter. Langfristig können Änderungen des Zugverhaltens von Vögeln dokumentiert werden. So wurden in den vergangenen Jahren verstärkt Zugvögel gezählt, die unsere Breiten normalerweise im Winter verlassen, wie Mönchsgrasmücken, Hausrotschwänze oder Stare. Sie ersparen sich zunehmend den Zug in den Süden. Die Vogelzählung soll daneben auch zeigen, ob sich die bundesweite Abnahme von Haus- und Feldsperlingen, Grünfink und Stieglitz fortsetzt.
Und so wird es gemacht: Von einem ruhigen Plätzchen aus wird von jeder Vogelart die höchste Anzahl notiert, die im Laufe einer Stunde gleichzeitig beobachtet wurde. Die Beobachtungen können per Post, Telefon (kostenlose Rufnummer am 5. und 6. Januar von 10 bis 18 Uhr: 0800-1157-115) oder einfach im Internet unter www.nabu.de/stunde-der-wintervoegel und www.lbv.de/stunde-der-wintervoegel (für Bayern) gemeldet werden. Eine besondere Qualifikation außer dem Interesse an der Vogelwelt ist nicht erforderlich. Einsendeschluss ist der 14. Januar 2013.(Text: Pressemitteilung des NABU-SH)
Aktualisierung: Für dieses Jahr ist die "Stunde der Wintervögel" beendet.
Das Veranstaltungsprogramm 2013 ist "online"!
1.1.2013
Wir freuen uns Ihnen pünktlich zum Jahresbeginn das Veranstaltungsprogramm für das "neue" Jahr präsentieren zu können. Sie finden das Faltblatt hier als PDF-Datei zum Herunterladen - und die einzelnen Termine natürlich auch auf unseren Internetseiten unter dem Punkt Veranstaltungen!
Mitglieder erhalten das Programmfaltblatt in Kürze mit der Einladung zur Mitgliederversammlung zugeschickt.
Die Berichte aus dem Jahr 2012 sind in das Archiv umgezogen !